Hitzeschutz im Haus: Funktioniert das in der Praxis?

«Hitzeschutz» im Haus ist keine Erfindung des Jahres 2023, auch wenn es in diesem Jahr ganz heiss propagiert wird.
Der sommerliche Wärmeschutz ist in der Baubranche seit Jahren ein Thema, und wird von einem erfahrenen Fachmann beim Bauen berücksichtigt und hoffentlich auch mit der Bauherrschaft thematisiert.

Das Zweifamilienhaus in Rothrist, gebaut vor 15 Jahren, beweist aus Erfahrung, dass ein guter Hitzeschutz funktioniert.
Kühle 23 Grad ist die Raumtemperatur in diesen Tagen, an welchen die Medien von Hitzerekorden mit 34 Aussentemperatur sprechen, ohne, dass eine aktive Klimaanlage Beihilfe leisten muss.

Was ist das Konzept dahinter?
Das Haus wurde bereits vor 15 Jahren als Minergie-P Haus gebaut. Lange bevor der grosse Teil der Politik und Bevölkerung sich Gedanken darüber gemacht haben.
Minergie-P bedeutet, eine sehr gute Dämmung an Fassade, Boden, Dach und Fenster. Dämmungen die nicht nur vor Verlust von Wärme schützen, sondern auch das Eindringen vor sommerliche (Über)Wärme verhindern.
Minergie-P bedeutet auch eine nachhaltige Heizung. in diesem Falle einer Erdsondenwärmepumpe und eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung im Winter.
Das ist die gute Basis für den sommerlichen Wärmeschutz, welcher mit einer flexiblen Verschattung gesteuert werden kann.
Zusätzlich zu den Minergie-P Anforderungen nutzt das Gebäude in Rothrist die Erdwärme der Erdsonde von ca. 8 bis 12 Grad als passive Kühlung.

Was bedeutet passive Kühlung?
Bei der passiven Kühlung kühlt die Erdsonde (ca. 8 bis 12 Grad) über einen Wärmetauscher das Wasser der Bodenheizung auf ca. 21 Grad. Der Boden des Hauses wird also gekühlt und entnimmt dem Haus die überflüssige Wärme.
Gleichzeitig wird der Boden um die Erdsonde wieder leicht aufgewärmt, so, dass diese Wärme im Winter wieder verwendet werden kann.
Die passive Kühlung benötigt nur wenig Strom für die Erdsondenzirkulationspumpe.
Beim Haus in Rothrist wird zusätzlich noch über die Komfortlüftung gekühlt. Zum einen wird die heisse Aussenluft (z.B. 34 Grad) über ein Erdregister angesaugt und durch das Erdreich abgekühlt. Im zweiten Schritt wird die Aussenluft über einen Wärmetauscher ebenfalls durch die Erdsonde abgekühlt und gleichzeitig entfeuchtet. Die Luft, welche über die Komfortlüftung in die Räume geblasen wird, ist kühle 19 Grad warm und kühlt die Räume ebenfalls.
Die Luftmenge ist so klein, dass die oft befürchteten Zuglufterscheinungen nicht vorhanden sind.

Praxistest: Sommerliche Wärmeschutz beim Haus in Rothrist kurz zusammengefasst:
• Aussentemperatur ums Haus 34 Grad
• Erdsondentemperatur 8 Grad
• Bodenheizungstemperatur 21 Grad
• Lufttemperatur Komfortlüftung 19 Grad
• Raumlufttemperatur im Haus 23 Grad
• Fazit: Wohnkomfort und Hitzeschutz perfekt

Mit nur wenig Strombedarf, wird das Haus zusätzlich zum «Hitzeschutz» passiv gekühlt.
Das Klima im Haus ist trotz «Hitzewarnung» sensationell und wird von allen Besuchern und Bewohner sehr geschätzt.

Markus Haller

«20 Jahre Erfahrung zeigen, dass die Energie­ein­sparungen von energie­effizienten Gebäuden und Technik sensationell sind.»

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